Wirbelgleiten, auch als Spondylolisthesis bekannt, ist eine Erkrankung der Wirbelsäule, bei der ein Wirbel gegenüber dem darunterliegenden Wirbel nach vorne gleitet. Dies kann in verschiedenen Abschnitten der Wirbelsäule auftreten, am häufigsten jedoch in der Lendenwirbelsäule, also im unteren Rückenbereich.
Es gibt verschiedene Ursachen für Wirbelgleiten, darunter:
- Dysplastische Spondylolisthesis: Eine angeborene Anomalie der Wirbel, bei der die Wirbelgelenke abnormal geformt sind, was zu einer Instabilität führen kann.
- Degenerative Spondylolisthesis: Eine Folge von degenerativen Veränderungen der Wirbelsäule, bei der Verschleißerscheinungen der Bandscheiben und der Facettengelenke dazu führen können, dass ein Wirbel nach vorne gleitet.
- Traumatische Spondylolisthesis: Eine Folge von Verletzungen oder Unfällen, bei denen die Wirbelsäule geschädigt wird und Instabilität verursacht.
- Isthmische Spondylolisthesis: Eine Art von Wirbelgleiten, bei der ein Wirbel aufgrund eines Defekts im sogenannten »Pars interarticularis«, einem Bereich zwischen den Gelenkfortsätzen des Wirbels, nach vorne gleitet.
Die Symptome von Wirbelgleiten können von Patient zu Patient unterschiedlich sein und reichen von leichten Rückenschmerzen bis hin zu Schmerzen in den Beinen, eingeschränkter Beweglichkeit, Muskelverspannungen, Taubheit oder Kribbeln in den Beinen und in schweren Fällen auch neurologischen Ausfällen.
Die Diagnose von Wirbelgleiten erfolgt in der Regel durch eine körperliche Untersuchung, Röntgenaufnahmen, CT-Scans oder MRT-Untersuchungen der Wirbelsäule. Die Behandlung von Wirbelgleiten hängt von der Schwere der Erkrankung, den Symptomen und anderen Faktoren ab. Konservative Maßnahmen wie Physiotherapie, Schmerzmanagement, Rückenstützen und Bewegungseinschränkungen können in milden Fällen angewendet werden. In schwereren Fällen, insbesondere wenn neurologische Symptome auftreten oder die Instabilität fortschreitet, kann eine chirurgische Behandlung erforderlich sein, um die Wirbelsäule zu stabilisieren und die Symptome zu lindern. Die Entscheidung über die beste Behandlungsoption sollte in enger Absprache mit einem qualifizierten medizinischen Fachpersonal getroffen werden.